Natürliche Bachlandschaften

Regenrückhaltebecken und Renaturierung


Abwassersystem

Die vier Markierungen "rot" weisen auf Rückhaltebecken hin, wovon drei als oberirdische Teichmulden ausgearbeitet sind. Das vierte Becken befindet sich unter der Westerbachstraße im Bereich Haus-Nr. 69. Sein Fassungsvermögen: 700 cbm. Ein ähnliches, nicht eingezeichnetes,  befindet sich im Areal Wiechert- und Freiligrath-Straße.  Es sind noch mehrere dieser unterirdischen Kammern im Untergrund der Stadt vorhanden. 

 Die Abwässer  der westlichen Stadtteile fließen nach Marl über Denningsgraben und Silvertbach zur dortigen Kläranlage. Zur  Kläranlage Datteln werden die östlichen Stadtteile entwässert, und zwar mittels Westerbach, Steinrapener Bach und ab gewesenem Schloss Gutacker diese zusammgefasst als Dattelner Mühlenbach. 

Renaturierung 

Seit 1900 entstanden Wohnsiedlungen und große Industrie- / Gewerbegebiete. Die uralte Bauernlandschaft musste im Zentrum der Stadt weichen. Wie schön war es, als man noch von der Dillenburg ins Tal sah. Auch die Dillenburg wurde abgerissen. Abwässer ließ man in die Bäche fließen. Diese wurden zu Kloaken. Ein Missstand, der nun beseitigt ist. 

Ein gewaltiges Projekt wurde vor einigen Jahren gestartet und kann  schon bald abgeschlossen werden. Durch Renaturierung  entstanden  die alten Bachauen wieder aufs Neue. Für die  Abwässer verlegte man mächtige Rohre in den Untergrund. Die alten Bäche befördern jetzt wieder sauberes  Quell- und  Regenwasser. Dazu kamen Regenrückhaltebecken, die bei Starkregen den Hochwasserschutz gewährleisten. Beispiel Regenrückhalte Gutacker: Fassungsvermögen a) des Beckens 25.000 cbm, b) des vorgeschalteten Überlaufsystems 12.500 cbm. 

Um ein weiteres Bild des Projektes "Renaturierung Dattelner Mühlenbach" zu geben sollen hier einige Zahlen genannt werden. Planungsbeginn 1985, Arbeitsbeginn 1990, geplanter Abschluss 2028, Kosten 100 Millionen Euro . 

 


Die uralten Bäche führen wieder sauberes Wasser.

Einige Bäche müssen noch aus ihren Betonrinnen befreit werden, so der Steinrapener Bach und der Westerbach. Das soll im Jahr 2024 geschehen.

Westerbach mit Abwasser vor der Renaturierung


Rohranlieferung bei Notarp

08.02.2017 Knickverbindung 

( Westerbach mit Steinrapener-
 und Mühlenbach) wird an der 
Ewaldstraße abgeladen.  



Überlaufbauwerk an der Rückhalte Gutacker


Steinrapener Bach,  heute sauber


Rückhalte Gutacker vor  einem Starkregen

Rückhalte Gutacker nach Starkregen am 02.08.2023


Überlaufbauwerk

Links unten ist der Anschluss für  das unterirdisch ankommende Rohr. Es liefert das Mischwassers aus Hausanschlüssen älterer Bauart, die noch nicht über Trennsysteme verfügen (Wasser aus WCs, Bädern und Küchen sowie Regenwasser von Dächern  und versiegelten Bodenflächen gelangen zusammen in den gleichen  Kanal). An der Gegenseite ist die weiterführende Rohrleitung angeschlossen, die zum Klärwerk an der Lippe führt.  Bei Starkregen steigt der Pegel des Mischwassers im Überlaufbauwerk, weil die weiterführende Rohrleitung es nicht so schnell aufnehmen kann.  Das überlaufende Mischwasser fließt dann  aus den großen Toren ins Rückhaltebecken. Später wird dieses Becken über die Leitung rechts vom Überlaufbauwerk in den Mühlenbach geleert und weiter zur Kläranlage befördert. Das Ableitungsrohr rechts kann geöffnet und geschlossen werden, und zwar von der Warte im Klärwerk an der Rauschenburg. Die Mächtigkeit der Mischwasserrohre: Bis zum Überlaufbauwerk 280 cm, ab Überlaufbauwerk ca 100 cm. 

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